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SHADOWwork - Was du nicht sehen willst, steuert dich.

  • angelanovotny
  • 29. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

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Warum Shadow-Work unverzichtbar ist, wenn du wirklich frei leben willst?

Aus dem Schatten – und zurück ins Leben

Meine Klientin Anna ist 43. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder, ihr Teilzeitjob als kaufmännische Angestellte, den sie seit über 20 Jahren hat, gibt ihr in vielen Dingen Sicherheit. Von außen sieht alles „normal“ aus – stabil, ordentlich, zuverlässig. Und doch: innerlich war da seit Jahren ein Ziehen, ein Gefühl, subtil, aber es war da.

Jeden Morgen dieses leichte Schweregefühl beim Aufwachen. Immer wieder diese Gedanken wie: „Ich müsste doch dankbar sein.“ Oder: „Ich hab doch alles – warum fühle ich mich trotzdem leer?“

Sie lachte weniger. Entzog sich Gesprächen. Kaufte öfter Dinge, die sie gar nicht brauchte, nur um sich kurz besser zu fühlen. Und das Schlimmste: irgendwann spürte sie sich selbst immer weniger.

Als sie zu mir kam, sagte sie: „Ich hab das Gefühl, mein Leben läuft an mir vorbei – als wäre ich Zuschauerin.“

Im Laufe unserer gemeinsamen Shadow-Work-Prozesse wurde klar: Anna hatte früh gelernt, sich selbst zurückzunehmen. Als Kind übernahm sie Verantwortung für das emotionale Gleichgewicht in ihrer Familie. Sie war still, brav, hilfsbereit – bloß nicht anecken, bloß keine Schwäche zeigen. Daraus entstand ein unbewusster Glaubenssatz, der ihr ganzes Erwachsenenleben mitbestimmt hatte: „Ich darf nur sein, wenn ich nützlich bin.“

Das war ihr Schatten: Ein tief verankertes Muster, das sie dazu brachte, sich ständig selbst zu übergehen – aus Angst, sonst nicht liebenswert zu sein.


In der Arbeit mit ihrem Geburtshoroskop, systemischen Aufstellungen und reflektierender Bewusstseinsarbeit lernte Anna, diese alte Strategie zu erkennen – und zu würdigen. Denn sie hatte ihr einst hilfreich gedient.

Aber sie war bereit, sie loszulassen.


Heute lebt Anna anders. Nicht perfekt. Nicht immer leicht. Aber bewusst.

Sie erkennt, wann sie in alte Muster rutscht – und stoppt sich selbst. Sie erlaubt sich Pausen, auch wenn ihre Arbeit noch nicht fertig ist. Sie sagt Nein, ohne sich zu rechtfertigen. Sie spricht Dinge an, auch wenn ihre Stimme zittert.

Sie lebt nicht mehr aus Pflicht – sondern aus Verbindung zu sich. Das ist ein langer Weg, denn nur daran zu denken allein, ändert nichts. Der Prozess muss viel tiefer ansetzen und beginnen.

In ihren Posts auf SocialMedia erkenne ich viele kleine Dinge, die wir in unserer gemeinsamen Zeit erarbeitet haben. Dabei empfinde ich tiefe Freude und Demut ihrer Selbstwirksamkeit und Selbstfürsorge gegenüber.


Genau das ist Shadow-Work.

Nicht Kosmetik. Nicht Motivationstraining. Sondern der Weg zu dir – unter all den Rollen, Pflichten und inneren Geschichten. Wenn du klug bist, steigst du aus – besser früher als später. Nicht aus deinem Leben, sondern aus dem, was dich gefangen hält: Aus alten Strategien, die dich einst beschützt haben, aber heute deine Lebendigkeit verhindern.

Der Tag, an dem du erkennst, dass diese alten Lebensmuster nicht mehr dienlich sind, ist der Tag, an dem Shadow-Work dich ruft.

Wenn du bereit bist, ehrlich hinzusehen, verändert sich nicht nur dein Blick – sondern dein ganzes Leben.


 
 
 

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